Bestandsaufbau
Bestandsaufbau für Wanderfische
Aufbau der Lachsbestände
Start der jungen Lachse In die Freiheit
Lachszuchtanlage Chanteuges am oberen Allier
Start mit Lachseiern aus Frankreich
Im Jahr 2004 wurde beschlossen, für die Lachswiedereinbürgerung am Oberrhein und Hochrhein ausschließlich den Lachsstamm aus dem französischen Loire-Allier-Gebiet zu nutzen. Seither besteht eine enge Zusammenarbeit mit einer Fischzuchtanlage in Chanteuges am oberen Allier, wo aufsteigende Wildlachse zur Reproduktion verwendet werden. Aus Chanteuges beziehen wir jährlich befruchtete Eier und erbrüten diese im Oberrheingebiet.
Weiterführung mit Wildlachsen aus dem Rhein
Gemeinsam mit unseren Partnern in Frankreich und der Schweiz fangen wir jährlich einen Teil der nun wieder zurückkehrenden Lachse an den Kontrollstationen der Fischpässe im Rhein, um sie zum Aufbau eines Elterntierstammes zu nutzen. Eier dieser „neuen heimischen“ Rheinlachse bilden nun eine wichtige Grundlage für die weiteren Besatzmaßnahmen.
Die in den Rhein zurückkehrenden Fische sind zuvor in den Programmgewässern aufgewachsen und haben auch das weitere Heranwachsen im Atlantik sowie die Wanderungen durch das Rheinsystem erfolgreich bewältigt. Sie weisen eine gute Anpassung an die vorhandenen Lebensraumbedingungen auf und eignen sich damit hervorragend für den Neuaufbau eines Lachsbestandes. Als zentrale Grundlage hierfür betreiben wir im Schwarzwald die Lachszuchtanlage Wolftal. Details zur Arbeit dort und zum Informationszentrum der Anlage finden Sie hier.
Lachsentnahme an der Rheinstaustufe Iffezheim
Kurz vor dem Lachsbesatz
Aktueller Besatz und Zukunftsplanung
Für das Programm können wir zur Zeit jährlich etwa 400.000 Junglachse erbrüten und in geeignete Gewässerabschnitte einsetzen. Diese Anzahl ist jedoch für einen Bestandsaufbau in den Zielgewässern nicht ausreichend, da die entsprechende Fläche an geeigneten Junglachslebensräumen bereits heute eine weitaus größere Kapazität hat und sich in Zukunft noch ausweiten wird. Es ist zunächst vorgesehen, über einen höheren Besatz, eine größere Anzahl an rückkehrenden Fischen im Oberrheingebiet zu erhalten, die dann wiederum die „Elterntiere“ für den gezielten Aufbau eines neuen Rheinlachsbestandes sein sollen.
Längerfristig wollen wir den Kauf von Eiern aus dem Loire-Allier-Gebiet reduzieren und schließlich eines Tages ganz darauf verzichten. Der Rheinstamm wird dann mit eigenem „Rhein-Nachwuchs“ weiter aufgebaut. Um in die Programmgewässer genug Junglachse einsetzen zu können, werden die direkten Nachkommen der Wildlachse in der Lachszucht Wolftal zu einer Elterngeneration für die Besatzfische herangezogen. Über die Verbesserung der Laichplatzbedingungen in den Programmgewässern wollen wir dort die natürliche Vermehrung weiter steigern, die dann auch Besatzmaßnahmen zunehmend ersetzt.
Wissenschaftliche Begleitung
Schon seit dem Beginn des Wanderfischprogramms führen wir begleitende wissenschaftliche Studien und Erfolgskontrollen durch. Über Untersuchungen der Jungfischentwicklung in den Besatzstrecken konnte deren Eignung bestätigt werden. Diese Ergebnisse sind Grundlage für Verbesserungen der Besatzstrategie und für die Planung von Renaturierungsmaßnahmen in anderen Bereichen.
An den Fischpässen der Rheinstaustufen Iffezheim und Gambsheim sowie an weiteren französischen Rheinfischpässen sind Monitoringstationen vorhanden. Durch sie konnten wir unsere Kenntnisse über den Fischbestand des Rheins und die stattfindenden Wanderungen deutlich erweitern. Aufsteigende Fische können dort durch installierte Videokameras erfasst werden. Zusätzlich ist es in Iffezheim und Gambsheim auch möglich, Fangreusen für spezifische Untersuchungen einzusetzen.
Die in Iffezheim aufsteigenden Fische können über eine Internetkamera direkt beobachtet werden. Zwei weitere Webcams sind im Unterlauf der Kinzig installiert.
kontrolluntersuchung nach einem Jahr im Schwarzwaldfluss
Schritte beim Bestandsaufbau
Schritt 1: Fortpflanzen gefangener Wildfische – Die an den Rheinfischpässen Iffezheim und Gambsheim entnommenen Wildlachse werden in der französischen Zuchtstation „Obenheim“ im Elsass gestreift. Nach der Erbrütung der Eier werden die geschlüpften Jungfische an die Projektpartner verteilt.
Schritt 2: Heranziehen der Jungfische zu Elterntieren – In der Lachszuchtanlage Wolftal und in den beiden Anlagen unserer Partner in Frankreich und der Schweiz werden die direkten Nachkommen der Wildlachse zu Elterntieren herangezogen.
Schritt 3: Fortpflanzen der herangezogenen Elterntiere – Nach vier bis fünf Jahren sind die Elterntiere fortpflanzungsfähig und können für die Nachzucht verwendet werden.
Schritt 4: Erbrüten der Enkelgeneration – Die befruchteten Eier werden in den Brutschränken der Lachszucht Wolftal erbrütet. Die Zeitdauer bis zum Schlupf ist temperaturabhängig und beträgt 400 bis 450 Tagesgrade. Bei einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 5° Celsius schlüpfen die Brütlinge nach 80 bis 90 Tagen.
Schritt 5: Heranziehen der Besatzfische – In durchströmten Becken wachsen die Enkel der aus dem Rhein entnommenen Wildlachse noch einige Wochen heran, ehe sie in die Freiheit entlassen werden.
Schritt 6: Lachsbesatz in den Programmgewässern – Die meisten Junglachse werden im Mai und Juni in unsere Programmgewässer eingesetzt.
Schritt 7: Kontrolluntersuchungen – Über regelmäßige Kontrollen in den Programmgewässern prüfen wir, ob die eingesetzten Junglachse überleben und gut heranwachsen. Hierbei wenden wir die schonende Methode der Elektrofischerei an.
Schritt 8: Entnahme von einigen zurückgekehrten Lachsen – An den Fangstationen der Fischpässe Iffezheim und Gambsheim entnehmen wir dann jährlich wieder einige der aus dem Atlantik zurückgekehrten, erwachsenen Lachse.
Lachszucht Wolftal
Zentrum der Lachswiederansiedlung
Programmgewässer
Dort sind wir aktiv
Aktueller Stand
Das wurde bisher erreicht
