Lachszucht Wolftal

Zentrale für die Wiederansiedlung

Lachszucht Wolftal

Die Lachszuchtanlage Wolftal bei Oberwolfach im Schwarzwald wurde im Juni 2010 vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg e. V. in Betrieb genommen. Sie ist das Zentrum der Lachswiederansiedlung im Land. Hier werden die direkten Nachkommen von Wildlachsen aus dem Rhein bis zur Laichreife herangezogen.
Die befruchteten Eier dieser Fische – dies sind die Enkel der Wildlachse – werden in der Anlage erbrütet. Dann werden die geschlüpften jungen Lachse so lange aufgezogen, bis sie ausreichend gestärkt sind, dass sie in die Freiheit entlassen werden können.
Nach ein bis zwei Jahren im neuen Heimatgewässer treten die Lachse ihre Reise über den Rhein bis nach Grönland und die Weiten des Atlantiks an, um eines Tages wieder an den Ort ihrer Jugend zurückzukehren.

Aufzucht der Jungfische in der Teilkreislaufanlage mit Wasseraufbereitung

ERöffnung des Informationszentrums

Das Informationszentrum: Staunen, lernen und aktiv werden!

Im 2020 fertig gestellten Informationszentrum können sich Besucher eingehend über die Aufzucht und den Besatz von Rheinlachsen informieren und einen Einblick in die tägliche Arbeit der Lachszucht bekommen. Als ein Projekt im „Tal der Tiere“ vermittelt das Informationszentrum der interessierten Öffentlichkeit kompetent und anschaulich Informationen über Ziele und Maßnahmen des Umwelt- und Artenschutzes in unseren heimischen Gewässern.
Da aus seuchenhygienischen Gründen ein Besucherzugang in den eigentlichen Aufzuchtbereich der Lachse nicht möglich ist, wird die Wissensvermittlung durch Schaubereiche in die Außen- und Aufzuchtanlage sowie umfangreiche Infotafeln ermöglicht.
Besucher und Gruppen können nach Voranmeldung oder nach Absprache Führungen besuchen und an Vorträgen teilnehmen.

Erbrütung als Teil des Bestandsaufbaus

Schritt 1: Auswahl von Lachsen für die Erbrütung – Dieser Schritt beinhaltet die sorgfältige Auswahl geeigneter Fische, wobei besonderes Augenmerk auf einen guten Gesundheitszustand gelegt wird.

Schritt 2: Abstreifen eines Rogners – Hier werden die Eier eines weiblichen Lachses behutsam und hygienisch entnommen, um Kontamination zu vermeiden, und für die Befruchtung vorbereitet.

Schritt 3: Abstreifen eines Milchners – Ähnlich dem zweiten Schritt wird das Sperma eines männlichen Lachses gewonnen, um es für die Befruchtung der Eier zu verwenden.

Schritt 4: Befruchtung der Eier + Wasserzugabe – Die Eier werden mit dem Sperma in einer kontrollierten Umgebung gemischt. Durch das anschließende Hinzufügen von Wasser wird das Sperma aktiviert und damit die Befruchtung ermöglicht.

Schritt 5: Auflegen der Eier in Brutschränken – Die befruchteten Eier entwickeln sich in kontrollierten Umgebungen, wobei alle Entwicklungsstadien überwacht werden.

Schritt 6: Entfernen unbefruchteter und abgestorbener Eier – Während der Erbrütungsphase müssen abgestorbene Eier nahezu täglich entfernt werden, um eine Schädigung der Embryonen zu verhindern.

Schritt 7: Schlüpfen und erste Entwicklung der Dottersacklarven – Die Larven schlüpfen, was den Beginn ihrer unabhängigen Lebensphase markiert. Zunächst ernähren sie sich von ihrem Dottersack, während sich ihre Schwimmblasen entwickeln. Erst wenn ihr Dottersack fast aufgebraucht ist, werden sie zur externen Nahrungsaufnahme fähig.

Schritt 8: Pflege der heranwachsenden Brütline bis zum Besatzstadium – Nach der Dottersackphase werden die jungen Lachse in durchströmten Becken herangezogen, bis sie in die Programmgewässer eingesetzt werden.