Atlantischer Lachs
Der Atlantische Lachs (Salmo salar) ist die bekannteste und gleichzeitig anspruchsvollste Art unter den anadromen Wanderfischen. Er eignet sich daher in besonderem Maße als Indikator für ökologisch intakte Gewässersysteme. Lachse verbringen ihre Jugendphase als sogenannte “Parrs” in rasch durchströmten Flussabschnitten und sind dabei auf eine gute Wasserqualität angewiesen. Nach meist zwei Jahren wandeln sie sich in silbrige “Smolts” um und wandern ins Meer ab. Dort wachsen sie rasch auf Körperlängen bis zu über 1 m heran und kehren nach ein bis drei Wintern in ihre Heimatgewässer zurück. Dort legen sie ihre Eier in Laichgruben, die sie in überströmten Kiesflächen anlegen.
Ursprünglich waren Lachse in nahezu allen größeren Rheinzuflüssen verbreitet und stiegen über den Hochrhein und die Aare bis weit in das Voralpengebiet auf. Durch fortschreitenden Gewässerausbau, Errichtung von Wanderungshindernissen und zunehmender Wasserverschmutzung ging ihr Lebensraum weitgehend verloren.
Heute besteht jedoch in einigen Gewässern wieder das Potenzial für eine erfolgreiche Wiederein-bürgerung, in mehreren Flüssen - u.a. in der badischen Kinzig sowie im französischen Ill- und im nordrhein-westfälischen Siegsystem - sind auch schon wieder reproduktive Bestände vorhanden, die noch weiter unterstützt werden müssen. In Baden-Württemberg umfassen die Programmgewässer für die Lachswiederansiedlung nur einen geringen Anteil des ursprünglichen Verbreitungsgebietes. Mit Maßnahmen zur Herstellung der Durchwanderbarkeit und zur Renaturierung wird in diesen Gewässern in Verbindung mit Besatzmaßnahmen gezielt am Wiederaufbau eines Rheinlachsbestandes gearbeitet.