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Wiederherstellung der Durchgängigkeit

Gegen den Strom...

Fische führen im Laufe ihres Lebens ständig Ortswechsel im Gewässer durch. Bereits Jungfische, etwa von Lachsen, können täglich mehrere 100 m gewässeraufwärts "wandern", um ihren Lebensraum zu erschließen. Fische führen Bewegungen im Gewässer aus, etwa zu den Nahrungsgründen oder Wintereinständen, um ihre Lebensbedürfnisse in den jeweiligen Lebensstadien zu befriedigen.

Am bekanntesten sind jedoch die Schwimmleistungen der Wanderfische. Die sogenannten Langdistanzwanderfische bewältigen auf dem Weg zu ihren Laichgebieten beeindruckende Distanzen. Aus dem Atlantik kommend, legen die anadromen Wanderfische, Lachs, Meerforelle, Maifsch sowie die Neunaugen, bis zu 3.000 km zurück, um in den Mittelläufen der Rheinzuflüsse oder im Rhein selbst abzulaichen.

"Fischtreppen" für den Aufstieg

Um ihren Lebenszyklus auf dem Weg zu den Laichgründen zu schließen, müssen die Gewässer für Wanderfische durchgängig sein. Durchgängig heißt: An den Barrieren im Gewässer, wie den Wasserkraftanlagen, müssen geeignete Fischaufstiegshilfen errichtet werden. In der Regel werden hierzu Fischpässe gebaut, die allgemein als "Fischtreppen" bezeichnet werden. Mit Hilfe dieser Einrichtungen können Fische Barrieren überwinden, welche mehrere Meter hoch sein können.

Abwärtswanderung tut Not

Auch in umgekehrter Richtung - flussabwärts gerichtet - müssen Fische "wandern" können. Um nicht in den Turbinen der Wasserkaftanlagen zu Schaden zu kommen, können zum Beispiel für die abwandernden Junglachse heute Schutzvorrichtungen und Abwanderhilfen an den Wasserkraftanlagen gebaut werden. Hierfür gibt es inzwischen für Kraftwerke an kleinen und mittelgroßen Gewässern erprobte Standards.

Derzeit fehlen an zahlreichen Standorten der Wasserkraftnutzung derartige Schutz- und Weiterleitungseinrichtungen. Aus diesem Grund können wertvolle Gewässerabschnitte von den bereits heute zurückkehrenden Wanderfischen nicht erreicht werden oder werden zur tödlichen Falle.

Im Hinblick auf die Wiederherstellung der abwärts gerichteten Durchwanderbarkeit wurden in Baden-Württemberg weitreichende Erfahrungen gesammelt, die von anderen Rheinanliegern genutzt werden können.