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Renaturierung und Strukturverbesserung

Naturnahe Flüsse und Bäche zeichnen sich durch ihre große Strukturvielfalt aus. Dies zeigt sich in unterschiedlichem Sohlmaterial (Geröll, Kies, Sand), wechselnder Wassertiefe und variierender Strömungsgeschwindigkeit. Vielfältige Strukturen sind wichtig, weil unterschiedliche Arten und Altersstadien der Gewässertiere verschiedene Anforderungen an ihre Lebensräume stellen.

Die oberen Bereiche der Wiederansiedlungsgewässer sind zum großen Teil noch naturnah. Dort sind in der Regel, neben Lebensräumen für erwachsene Fische auch die erforderlichen Strukturen für Laichplätze und Jungfischhabitate vorhanden.

In den ausgebauten Abschnitten der Programmgewässer bestehen dagegen überwiegend monotone Strukturverhältnisse. Zur Anlage von Laichplätzen ist dort meist eine Aufweitung des Gewässerbettes erforderlich, da sonst keine ausgedehnten, geeigneten Kiesflächen gebildet werden können.

Weitgehende Renaturierungen sind in den eingedeichten Abschnitten meist nur in Verbindung mit einer Verlegung der Hochwasserschutzdeiche möglich und daher nur in wenigen Fällen finanzierbar. Deutliche Strukturverbesserungen sind aber auch durch die Tieferlegung der grasbewachsenen Vorländer zwischen den Deichen möglich. Auch hierdurch kann dem Gewässer wieder mehr Raum gegeben werden. Im aufgeweiteten Flussbett lässt sich dann durch lokale Einengungen oder den Einbau von Strömungslenkern die Entstehung vielfältiger Strukturen initiieren.

Erfolgreiche Renaturierungen

In den vergangenen Jahren wurden von der Wasserwirtschaftsverwaltung mehrere Renaturierungs-projekte mit Gewässeraufweitungen und anschließender Strukturierung umgesetzt. Kontrollen ergaben, dass diese Strecken danach als Laichplätze und Jungfischlebensräume genutzt wurden.

Kieszugabe zur Schaffung von Laichplätzen

Einer der größten strukturellen Defizite in den Wiederansiedlungsgewässern liegt im Mangel an Kieslaichplätzen. Ausreichende Kiesflächen sind eine Voraussetzung für die natürliche Vermehrung von Wanderfischen, da die meisten Arten zur Eiablage und -entwicklung auf Kies angewiesen sind. Natürlicherweise prägen solche Kiesbereiche die Funktionsfähigkeit unserer Fließgewässer.

Mit einem sogenannten Kiesmanagement ist es möglich, den notwendigen Kies gezielt in die Gewässer einzubringen. Das macht natürlich nur dort Sinn, wo die übrigen Rahmenbedingungen stimmen und die Gewässerunterhaltung ökologische Aufgaben wahrnimmt.