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Lachsgewässer Alb wieder an den Rhein angebunden

Eingangstor zur Karlsruher Alb steht seit Juli 2011 für Wanderfische offen

Das neue Tor zur Alb

Seit Juli dieses Jahres ist die Wanderbarriere an der Mündung der Alb in den Rhein beseitigt. Zuvor war das enge Schleusenbauwerk aus den 30er Jahren über die meiste Zeit des Jahres selbst für schwimmstarke Lachse nicht passierbar. Nur bei höheren Rheinständen war eine eingeschränkte Verbindung zur Alb vorhanden. Allerdings musste dieser schmale Durchlass dann oft aus Hochwasserschutzgründen geschlossen werden. Dieser unbefriedigende Zustand der biologischen Durchgängigkeit des Schleusenbauwerks konnte vom Anglerverein Karlsruhe und dem Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe während des Life-Projekts „Lebendige Rheinauen“ mittels einer aufwändigen Reusenuntersuchungen bestätigt werden. In einer darauffolgenden Kooperation zwischen dem Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Karlsruhe wurde innerhalb kurzer Zeit Planung, Genehmigung und Bau des neuen Zugangs zur Alb realisiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und die Kosten für Stadt und Land von etwa 1,6 Mio Euro wurden zu einem großen Teil durch eine Fischereiförderung der EU mitgetragen. Das neue Bauwerk ist mit einer Breite von 8 m deutlich größer dimensioniert und auch die Sohle wurde um etwa einen Meter abgesenkt. Zusätzlich wurde in einem Durchgangsfeld die Sohle mit Störsteinen rau gestaltet. Dadurch fließt die Alb nun wieder überwiegend gemächlich gen Rhein – ebenso wie die Alb im Unterlauf. Mit diesem leistungsfähigen Schlüsselbauwerk können nun zahlreiche Maßnahmen, die flussaufwärts der Alb bereits umgesetzt wurden, ihre ökologische Wirkung voll entfalten. 

In der Alb sind in der Vergangenheit, insbesondere durch die Stadt Karlsruhe aber auch durch die ansässigen Fischereivereine Karlsruhe, Daxlanden, Knielingen und Ettlingen enorme Anstrengungen mit Millionenaufwendungen unternommen worden, um den Fluss wieder in einen naturnäheren Zustand zu versetzen. Auch die Stadt Ettlingen kennt den Wert und das Potenzial ihres Flusses erkannt und setzt auf Naturnähe. Auf langen Strecken ist die Alb revitalisiert und biologisch durchgängig. Das erste Wanderhindernis in der Alb, die Appenmühle der Stadtwerke Karlsruhe hat derzeit einen eingeschränkt funktionsfähigen Fischpass, der jedoch dringend saniert und an den Stand der Technik angepasst werden muss. Danach liegt das nächste Wanderungshindernis viele Kilometer flussaufwärts in Ettlingen bei der Firma Wackher. Dieses Querbauwerk sowie noch zwei weitere Wasserkraftanlagen mit Barrieren der Fa. Ettlin AG, einem Textilhersteller, sind die letzten wesentlichen Hindernisse für Wanderfische in der Alb. Weiter flussaufwärts im Naturschutzgebiet bei Fischweier liegt dann die Kernzone der Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses; diese erstreckt sich bis Marxzell. 

Mit dem Neubau der Albschleuse wurde ein wesentlicher Grundstein für die erfolgreiche Wiederansiedlung von Wanderfischen in der Alb gelegt. Der in der Alb aktive Erwerbsfischer konnte dort unmittelbar nach Inbetriebnahme der Schleuse einen enormen Anstieg des Fischbestandes feststellen. Mit anderen Worten: Das Schleusenbauwerk wurde sofort nach Inbetriebnahme von Fischen aus dem Rhein durchquert.