Die WFBW hat mit der neuen Lachszucht Wolftal im Schwarzwald im Wanderfischprogramm Baden-Württemberg einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht. Dank der ehrenamtlichen Hilfe zahlreicher engagierter Angler, vor allem aus Baden-Württemberg und der Schweiz, verwandelte sich die vormals verwahrloste Fischzucht innerhalb von nicht einmal 2 Jahren in eine moderne und leistungsfähige Lachszuchtanlage. Eine Anlage, die sich sehen lässt: mit ihr wurden für den Aufbau eines neuen Lachsstammes im Rhein bereits heute jene Ziele erreicht, die erst für das Jahr 2012 angestrebt waren. Zum einen ist mit dem neuen Elterntierstamm ein wesentlicher Grundstock für kommende Lachsgenerationen vorhanden. Diese ältesten dieser „Elternlachse“ haben bereits heute eine stattliche Größe von über 60 cm bei einem Durchschnittsgewicht von 1,5 kg. Zum anderen wurden nun schon im zweiten Jahr in Folge sehr gute Ergebnisse bei der Erbrütung von Lachseiern erreicht, was nur mit der sehr guten Wasserqualität des verfügbaren Quellwassers möglich ist. Die zahlreichen hier erzeugten und aufgezogenen Lachsbrütlinge werden in die Programmgewässer des Wanderfischprogrammes besetzt und bilden damit jährlich einen bedeutenden Teil des künftigen Lachsstammes im Rhein.
„Das Potenzial der Anlage ist noch lange nicht ausgeschöpft“, berichtet Stephan Stäbler, der die Anlage gemeinsam mit Armin Wachendorfer und Dennis Spinner betreut. Fortlaufend wird die Anlage nach seiner Aussage erweitert und verbessert. Dabei spielt die Wasserqualität in der Fisch- und Brutaufzucht eine entscheidende Rolle, um den wertvollen Tieren in den Naturteichen die bestmöglichen Lebensbedingungen zu bieten. Es ist eine alte teichwirtschaftliche Regel, dass nur gesunde Tiere in gesundem Wasser das gewünschte Wachstum und die erforderliche Qualität erzielen. Und gerade bei den künftigen Besatzfischen steht für Stephan Stäbler die Qualität an vorderster Stelle. Daher wird auch beim Futter nur bestes Material eingesetzt. Hierbei kommt es nicht alleine auf die richtige Zusammensetzung des Futters, sondern ebenso auf die stets richtige Brockengröße an. Die erfolgreiche und verlustarme Aufzucht von Junglachsen erfordert viel Geduld und Erfahrung. Ständig müssen die Tiere von den Betreuern der Anlage überwacht und beobachtet werden. Ein klares Zeichen für eine gute Gesundheit der Fische liegt immer dann vor, wenn die Tiere ausreichend fressen und sich dabei vital in den Teichen bewegen. Sicherheitshalber werden die Tiere darüber hinaus regelmäßig vom Fischgesundheitsdienst untersucht. Für die Zukunft ist geplant, vor Ort die Tore zu öffnen und Besuchern die Lachszucht und das Wanderfischprogramm näher zu bringen. Hierzu sollen zusätzliche Informationstafeln aufgestellt und Gruppenführungen angeboten werden. Dabei ist erklärtes Ziel, den Lachs als Botschafter für intakte Fließgewässer zu präsentieren und die Hintergründe zum Lachsprogramm einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.