Am 15. Dezember ist es erstmals soweit: Stephan Stäbler und Armin Wachendorfer von der WFBW und ihre Helfer fischen die Teiche mit den laichbereiten Lachsen ab. Rund 50 Rogner, d.h. weibliche Tiere, sollen heute abgestreift und die dadurch gewonnenen Eier mit Milchnern (Männchen) aus der Kooperationsfischzucht im Elsaß verpaart werden. Die Lachszucht des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg war erst vor wenigen Monaten mit Vertretern des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums offiziell vorgestellt worden. In mehr als 4.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden haben Stephan Stäbler und sein Team zahlreicher Angelfischer aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz die vormals brachliegende und verwahrloste Anlage in eine wieder funktionsfähige und vorzeigbare Fischzucht verwandelt. Heute ist der Tag, an dem die Früchte der harten Arbeit geerntet werden. Die Bedingungen für das sogenannte Abstreifen der Fische, d.h. für die Eigewinnung, sind durch die kalte Witterung zwar erschwert. Dennoch liegen am Ende der Aktion über 60.000 orangerote Eier in den Wannen. Die Befruchtungsrate der Eier liegt bei einem guten Wert von 90%. Nach ihrer Befruchtung werden die Eier in Brutrinnen und Brutschränken aufgelegt und einige Wochen später schlüpfen die jungen Lachse. Diese werden anschließend bis zu einer Größe von 6 cm herangezogen. In diesem Stadium sind die jungen Lachse kräftig genug, um mit einer guten Überlebenschance in den vorgesehenen Wanderfischgewässern bis zum abwandernden Smolt heranzuwachsen. Mit diesem Nachwuchs leistet die Lachszucht Wolftal einen weiteren wesentlichen Beitrag zum Aufbau des Lachsbestandes in Baden-Württemberg.
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