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Neue Generation Rheinlachse geschlüpft

Gute Fortschritte in der Lachszucht Wolftal

Es ist jedes Mal ein Wunder. Aus den vielen tausend orangeroten Eiern schlüpfen jetzt die zarten, durchscheinenden Dottersacklarven und der berühmte Lachszyklus beginnt von vorne. Noch liegen die rund 2 cm langen und nahezu bewegungslosen Lachse auf der Seite und nichts erinnert an die majestätisch anmutenden schwimmstarken erwachsenen Fische, die sie einmal werden sollen und wie sie jeder kennt.  In der Lachszucht Wolftal im Schwarzwald wurden im vergangenen Dezember von aufgezogenen Lachsen sowie von einigen zurückgekehrten Lachsen aus dem Rhein Eier und Sperma gewonnen und damit der Grundstein für eine neue Lachsgeneration gelegt. Mit klarem Wasser aus einer Schwarzwaldquelle und reichlich Aufwand wurden die sensiblen Eier bis jetzt gepflegt und dabei mehrmals täglich kontrolliert. 

Nun müssen die Larven aufgepäppelt und noch mehr umsorgt werden. In wenigen Tagen schwimmen sie auf, beginnen zu fressen und erhalten regelmäßig bestes Futter. Ihre Überlebenschancen sind in der Lachszuchtanstalt Wolftal sehr gut – deutlich höher als in der Natur. In den Brutrinnen sind Sie vor Fressfeinden geschützt und um die Nahrungszufuhr müssen sie sich nicht selbst bemühen. Rund 100.000 Larven sind es die Armin Wachendorfer, Dennis Spinner und Stephan Stäbler, das Team der Lachszucht Wolftal, in den nächsten Monaten zu vitalen, fingerlangen sogenannten Parrs heranziehen werden. Der Großteil der Larven stammt aus Lachsen des Elterntierstamms, der in der Lachszucht Wolftal derzeit aufgebaut wird. Wenn die Lachse eine Größe von etwa 6 cm erreicht haben wird es Zeit für den Sprung ins kalte Wasser. Dann werden die Junglachse gemeinsam mit Tieren aus anderen Fischzuchten in Karlsruhe, im Schwarzwald und dem Elsaß in geeignete Abschnitte der Programmgewässer Alb, Murg, Rench, Kinzig, Elz, Dreisam, Wiese sowie in den Restrhein gesetzt. Ab diesem Zeitpunkt sind sie auf sich alleine gestellt und unterliegen nahezu zwei Jahre lang der natürlichen Selektion. Nur die besten schaffen es bis zum Smolt – dem Abwanderstadium des Lachses. Als Smolt beginnt erst das große Abenteuer des Lachses: die große Reise den Rhein abwärts und weiter bis in den Nordatlantik. Jene, die schließlich nach einigen Jahren aus dem Atlantik zurückkehren, hatten großes Glück und sind zahlreichen Gefahren entkommen. Sie zählen dann zu den ersten Rheinlachsen, die seit dessen Aussterben vor über 50 Jahren den alten Zyklus wieder vollenden und dem Rhein und seinen Schwarzwaldzuflüssen neues Leben geben.